Stadt der Zukunft? Zürcher Öffentlichkeiten im Konflikt



Zukunft scheint in aller Munde. Dabei wirkt Zukunft wie eine Verhandlungsfolie von ganz unterschiedlichen gesellschaftspolitischen Forderungen. Das Einfordern alternativer Zukünfte ist dabei keinem politischen Lager zuordenbar, – verschiedene Öffentlichkeiten imaginieren auch unterschiedliche Zukünfte. Dabei ist die Existenz pluraler Zukünfte nicht einfach gegeben. Denker:innen betonen immer wieder, dass wir uns schwer eine andere Zukunft jenseits des Kapitalismus vorstellen können. Dieser scheint sich seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion als alternativloses Gesellschaftsmodell etabliert zu haben. Andere Stimmen betonen wiederum, dass Zukunft aktiv und mit Anstrengung imaginiert werden muss und dass andere Gesellschaftssysteme möglich sind. Pessimistischer Zynismus, Ignoranz, (Fortschritts-)Optimismus, aber auch Hoffnung auf eine bessere Zukunft stehen in unserem Alltag in ständiger Konkurrenz zueinander. Dieses Spannungsverhältnis lässt sich insbesondere beobachten, wenn wir Fragen der Future(s) mit Fragen um Öffentlichkeit(en) in Verbindung setzen. 

Unter dem Titel «Stadt der Zukunft» beschäftigen wir uns zum einen mit dem öffentlichen Raum der Alten Kaserne im Kreis 4. Dabei untersucht eine Studie video-ethnografisch, wie Politik und Aktivismus sich symbiotisch-konfligierend in den Stadtraum einschreiben und wie dabei Zukünfte imaginiert werden. Eine weitere Untersuchung befasst sich mit Zukünften an feministisch aufgeladenen Orten im Zürcher Stadtraum. Dabei wird erarbeitet, wie Zukünfte an Orten wie dem Frauen*zentrum und dem feministischen Streikhaus ästhetisch imaginiert, geäussert und gelebt werden.
   
Umstrittene Kaserne
Feministische Zukünfte