Öffentlicher Raum

 



Der Begriff ‹öffentlicher Raum› wird oft mit städtischen Räumen in Verbindung gesetzt. Man denkt an Plätze, Bahnhöfe oder Ladenstrassen. Dabei werden Öffentlichkeiten und Raum miteinander verbunden, so dass ‹öffentlicher Raum› durch kollektive Praktiken und normierende Verhaltensmuster geprägt zu sein scheint.

Wir verfolgen kein enges Verständnis von ‹öffentlichem Raum› als nur urban oder städtisch verwaltet oder in der starren Opposition zu ‹privat›. Stattdessen gehen wir von einem prozesshaften und situationalen Konzept aus. Das bedeutet, dass die so bezeichneten Räume dadurch gekennzeichnet sind, dass sie Orte der permanenten Auseinandersetzung und Verhandlung unterschiedlicher Interessen und Weltvorstellungen sind. Obwohl sie von Geschichte durchtränkt und geworden sind, zeichnen sie sich nicht durch Stabilität aus, sondern eher durch konstante Bewegung, Spontaneität und Flüchtigkeit. Der ‹öffentliche Raum› ist von der ‹öffentlichen Sphäre› insofern abzugrenzen, als dass auch spezifische Infrastrukturen, Architekturen und weitere räumliche Materialitäten mitbestimmen, wie Öffentlichkeiten sich figurieren.


Literatur:  

Massey, Doreen B (2007 [2005]): For Space. London.
- «Opening Propositions», 9-17.
- «Space/Representation», 20-35.

Reicher, Christa u. a. (Hg.) (2009): Der öffentliche Raum. Berlin.

Wildner, Kathrin/Hilke Marit Berger (2018): Das Prinzip des öffentlichen Raums. Aufgerufen am 23.09.2024
 
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Dieser Begriff wird verhandelt in folgenden Beiträgen:

Mediale Kriegsnarrative
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Queere Pädagogik Awareness-Boom Feministische Klangpolitik