Feministische Öffentlichkeiten



Nancy Fraser konzeptualisiert feministische Öffentlichkeiten als subalterne Gegenöffentlichkeiten. Diese bilden Kommunikationsforen, Diskurse und Räume aus, in denen herrschende Geschlechterverhältnisse thematisiert, analysiert und gleichzeitig anders gelebt werden. Feministische Öffentlichkeiten können Orte sein, innerhalb derer soziale Ungleichheit sichtbar gemacht wird und Rechte eingefordert werden. ‹Feministisch› bezieht sich dabei nicht nur auf Frauen bzw. auf die Differenzkategorie Geschlecht; es geht vielmehr um eine breite Perspektive auf verflochtene Ungleichheitsverhältnisse in ihren ökonomischen, nationalisierenden und ethnisierenden Dimensionen. Feministische Öffentlichkeiten können so die Basis für Selbstverständigung sozialer Bewegungen bilden und die Ausbildung kollektiver Handlungsfähigkeit unterstützen. Gleichzeitig sind sie Voraussetzung für emanzipatorische Veränderungen und gesellschaftliche Einflussnahme. 


Literatur:  

Fraser, Nancy (2001): Die halbierte Gerechtigkeit. Schlüsselbegriffe des postindustriellen Sozialstaates, Frankfurt a. M. u. a.

Geiger, Brigitte (2003): Feministische Öffentlichkeiten. Ansätze, Strukturen und aktuelle Herausforderungen. In: Dorer, Johanna/ Brigitte Geiger (Hg.): Feministische Kommunikations- und Medienwissenschaft. Ansätze, Befunde und Perspektiven der Aktuellen Entwicklung. Wiesbaden, 80-97.
 
Alle Glossar Einträge


Dieser Begriff wird verhandelt in folgenden Beiträgen:

Queere KulturpraxisQueere Pädagogik  
Feministische KlangpolitkAwareness-Boom 
Feministische Zukünfte